In einem aktuellen Kommentar äußern sich Dominikus Wagner und Dirk Schmitt, die Fondsberater des Wagner & Florack Unternehmerfonds (ISIN: DE000A1C4D48), über eine der Top-Positionen im Portfolio – Nestlé. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern ist aktuell im Portfolio mit 6,75 Prozent gewichtet und genießt bei Wagner und Schmitt ein hohes Ansehen; deswegen wurde das Unternehmen unlängst auch aufgestockt.
„Nestlé besitzt DAS Top-Produktportfolio mit dem höchsten Premiumanteil unter allen Wettbewerbern und ist die weltmarktführende Position bei hochmargigen Wachstumsgeschäften wie Kaffee, Tiernahrung und Gesundheitsprodukten. Zudem verleiht das Top-Markenportfolio eine hohe Preissetzungsmacht, die sich in hohen operativen Margen widerspiegelt. Und, das mögen wir besonders: Nestlé besitzt nur extrem geringe Geschäftsrisiken.“
Obwohl das Schweizer Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit eine negative Performance verbuchte, in den vergangenen sechs Monaten betrug die Aktienkursentwicklung knapp minus neun Prozent, sind Wagner und Schmitt weiter davon überzeugt, dass Nestlé deutlich unterbewertet sei. Dies führte dazu, dass die beiden Portfoliomanager in den vergangenen Wochen die Position weiter aufgestockt haben.
Welche Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle? Zum einen verbesserte Nestlé seine Rohmarge im vergangenen Jahr um 70 Basispunkte auf 45,9 Prozent. Das erklärte Ziel des Unternehmens sei es, langfristig eine Marge von 49 bis 50 Prozent zu erreichen. Die Berechnung jener Rohmarge ist speziell, da Vertriebskosten als Betriebsausgaben verbucht werden.
Positive Wende in der Cashflow-Generierung
Des Weiteren hat das Nestlé Health Science (NHS) trotz Lieferproblemen und negativen Währungseffekten das Ziel für die bereinigte operative Marge von 17,5 bis 18,5 Prozent für 2023 erreicht. Wagner und Schmitt gehen davon aus, dass die Lösung der Lieferprobleme bei NHS und die Wiedergewinnung von Marktanteilen ab der zweiten Jahreshälfte 2024 die Margen weiter steigern werden. Ferner werde die Profitabilität und der Unternehmensgewinn durch die von Nestlé durchgeführte Sortimentsbereinigung, bei der nicht rentable Artikel eliminiert wurden, verbessert.
Zudem schaffte es das Unternehmen, nach der Corona-Pandemie eine positive Wende in der Cash-Generierung zu vollziehen. Dabei stieg der Free Cash Flow im Jahr 2023 auf 9,5 Milliarden Schweizer Franken an. Weitere positive Faktoren betreffen Nettoschulden und das Eigenkapital: Nestlés Nettoschulden werden durch die Beteiligung an L’Oréal und Joint Ventures weitgehend ausgeglichen.
Auch in der Kapitalverzinsung sehen Wagner und Schmitt bei Nestlé Potenzial sich zu steigern, diese lag 2023 bei fast elf Prozent. Faktoren wie die Erholung von Nestlé Health Science, die Freisetzung von im Lager gebundenem Cash, die Premiumisierung des Portfolios und möglicherweise günstigere Wechselkurse könnten zu höheren Unternehmensgewinnen und Kapitalrenditen führen.